(kh) Ein großer Grund zur Freude ist das 70-jährige Bestehen des Musikvereins im Ort. Das ungewöhnliche Jubiläumsjahr wurde am vergangenen Samstag mit dem lange geplanten Jugendkonzert unter dem Motto „Hollywood“ begonnen. Sehr zur Freude der zahlreich anwesenden Gäste konnte der erste Vorsitzende Alexander Böing endlich die konzertfreie Zeit mit seiner Begrüßungsrede beenden und bereitete sie auf einen kurzweiligen und bunten Abend vor.
Für einige Jungmusiker/innen war es doch das erste Konzert mit dem 18-köpfigen Ensemble und doch machte sich die lange Probenarbeit bezahlt: Mit „We know the way“ aus dem Film Moana wurden die Gäste aus dem Alltag abgeholt und in die Filmwelt entführt. Auf eine actionreiche Tour ging es dann mit den Avengers aus der Marvel-Filmreihe bevor die Sternenschlacht der „Star-Wars-Saga“ im beschaulichen Baiertal zu ihrem Höhepunkt kam.
Freudentränen
In der Verschnaufpause kam der stellvertretende Vorsitzende des Blasmusikverbandes Rhein-Neckar, Helmut Spannagel zu Wort. In seiner Laudatio sprach er die Hürden und Hindernisse der heutigen Jugendarbeit an, dass es viel Kraft und Mühe kostet die Kinder und Jugendlichen am Instrument zu halten. „Doch das braucht ihr hier in Baiertal alles nicht; hier läuft es einfach!“ war seine eindeutige Feststellung. Ein mancher fragte sich allerdings von wem nun die Rede sei. Eine kurze und doch reichhaltige Vita folgte: passives Mitglied, Schriftführer, Pressewart, dann Schüler der Posaune und nun seit mehr als fünf Jahren Jugendleiter im Verein. Gemeint war Willi Schöner der sich mit sehr großem Engagement um den Verein und speziell in der Nachwuchsarbeit verdient gemacht hat. An diesem Abend wurde ihm die Fördermedaille in Bronze für 10-jährige Vorstandsarbeit des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg überreicht und soll symbolisch einen Dank für die viele Zeit die er in den Verein investiert darstellen.
Abschiedstränen
Doch nach all der Freudentränen kam es auch zu einem weniger schönen Moment: Nach 12 Jahren Tätigkeit wurde Jugenddirigent Damian Gernert verabschiedet. Ein für viele aufwühlender Moment; hat man sich in der langen Zeit doch kennen und schätzen gelernt. „Du bist auch einer der Gründe, weshalb fast die gesamte Vorstandschaft aus deinen damaligen Jugendlichen besteht“, betonte Alexander Böing. Schließlich prägt die wöchentliche Probe die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Mit einem großzügigen Geschenk an ihn und seine Familie zeigte der Verein seinen Dank und den Respekt der geleisteten Arbeit, das Publikum und die Kapelle erhoben sich zum Applaus und brachten so ihre Wertschätzung lautstark zum Ausdruck.
Aufbruchstimmung mit dem Polarexpress
Eine äußerst bequeme Reise soll man im „Polarexpress“ haben, was die Kinder und Jugendlichen den Saal nach der Pause haben spüren lassen. Saxophonist Rafael Ohlsen präsentierte gleich bei seinem ersten Konzert sein Können mit einem Solo in dem bekannten Stück von Glen Ballard und Alan Silvestri. Dass bei einem Jugendkonzert die „Highlights from Harry Potter“ (John Williams) nicht fehlen dürfen war in der Planung des Abends sofort gesetzt. Mit dem Schlussstück „Hallelujah“ von Leonard Cohen wurde es dann nochmal etwas emotional bevor die Zugabenrufe des Publikums die „Cantina Band“ aus der Star-Wars-Saga auf den Plan rufte.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an Bürgermeister Ludwig Sauer der seit Jahren ein treuer Gast und Förderer des Musikvereins ist, an den Musikschulleiter Ansgar Sailer der die gemeinsame Jugendausbildung auf einem hohen musikalischen Niveau fördert und an Helmut Spannagel vom Blasmusikverband Rhein-Neckar der dem Verein mit Rat und Tat in allen Fragen zur Seite steht.
Ausblick: Großes Festwochenende auf dem Festplatz an der Etten-Leur-Halle am 23. und 24.07.2022 mit Dorfabend, Party und reichlich Blasmusik. Infos folgen in der Presse, auf Facebook und Instagram.
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